Anders als die Wiesn in München hat das Herbstfest in Rosenheim keinen geschichtlichen Hintergrund, denn dieses Fest auf der Loretowiese vor den Toren der Stadt, das alljährlich am letzten Samstag im August beginnt und 16 Tage dauert, war schon immer ein Ort für allerlei Volksbelustigungen. Im Mittelalter gab es hier Jahrmärkte und öffentliche Hinrichtungen und im Laufe der Jahre wurde daraus ein Volksfest.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Herbstfest in Rosenheim mit einer landwirtschaftlichen Schau verbunden und seit 1861 fand es regelmäßig alle fünf Jahre statt. Neben dem Viehmarkt gab es einen Rummelplatz, es wurde der Schützenkönig ermittelt und auch Gesangswettbewerbe standen auf dem Programm. Nur 1873, als die Cholera in Rosenheim wütete und in den Jahren des ersten und zweiten Weltkrieges gab es kein Rosenheimer Herbstfest. Heute zieht das Fest über eine Million Besucher nicht nur aus Bayern an.
Mit einem Fassanstrich in einem der drei großen Bierzelte und drei Böllerschüssen wird das Rosenheimer Herbstfest in jedem Jahr feierlich eröffnet. Zuvor ziehen die Wirte und Trachtengruppen begleitet von Musikkapellen, vom Bahnhof Rosenheim durch die Innenstadt zur Festwiese. Das Rosenheimer Herbstfest hat einige Besonderheiten, wie es sie in dieser Form auf keinem anderen Volksfest in Bayern gibt.
Zu diesen Kuriositäten gehört auch das Festzeltboxen, was immer am ersten und letzten Sonntagvormittag im Zelt der Ochsenbraterei stattfindet. Am zweiten Donnerstag des Herbstfestes gibt es einen Schaustellergottesdienst und in diesem Rahmen empfangen die Kinder der Schausteller auch die Kommunion oder die Firmung.
Mit dem großen Zapfenstreich am letzten Sonntag und einem Brillantfeuerwerk geht das Rosenheimer Herbstfest zu Ende.
Besucherinformationen:
Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag von 11:00 Uhr bis 23:30 Uhr, Sonntag von 10:00 Uhr bis 23:30 Uhr (letzter Ausschank jeweils 23:00 Uhr)
Adresse:
Loretowiese
83022 Rosenheim
Weitere Informationen unter: www.herbstfest-rosenheim.de